WiYou - Wirtschaft und Du - Ausgabe 03/2013 - page 25

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 3­2013
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Zukunft – ein gutes Stichwort: Wie bleiben Hochschulen
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und Studiengänge zukunftsfähig?
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„Indem sie sich weiterentwickeln und sich am ‚Markt‘ orientieren. Wir, hier
spreche ich mal für Ilmenau, versuchen, unsere Angebote mit den Bedarfen
von potenziellen Arbeitgebern rückzukoppeln. Wir fragen die Industrie, wel­
che Inhalte ein Studium haben sollte, damit Absolventen später vernünftig
eingesetzt werden können. Und wir haben ein Qualitätsmanagementsystem,
mit dem wir auch die Lehre auf einem hohen Niveau halten wollen, indem wir
sie immer wieder in Frage stellen und prüfen, wo wir noch etwas besser ma­
chen können.“
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Das klingt in der Theorie ganz gut, aber welche Chancen
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haben die Absolventen dann tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt?
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„Das kann man nicht verallgemeinern. Unsere Absolventen in den Bereichen
Naturwissenschaft und Technik können sich nach neuester Evaluation im
Schnitt unter 11 Stellen eine aussuchen. Wer richtig gut abschneidet hat sogar
noch mehr, wer etwas schlechter ist, auch mal weniger. Wir können aber sa­
gen, dass es kein Problem gibt. Die meisten unserer Absolventen haben schon
vor dem Ende des Studiums einen Arbeitgeber gefunden. Wer hier studiert,
hat eine echte Arbeitsplatzgarantie, nur muss das eben nicht hier in Thüringen
sein. Deutschlandweit und auch im Ausland gibt es sehr gute Chancen.“
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Von solchen Möglichkeiten träumen oft auch die,
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die keinen passenden Schulabschluss, wie das Abitur, haben.
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Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie möchte nun auch
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denen die Hochschultüren öffnen und plädiert für ein Studium
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ohne Abitur. Eine abgeschlossene Berufsausbildung und drei Jahre
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Berufserfahrung sollen reichen, um dann in diesem Berufsfeld
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ein Universitätsstudium aufnehmen zu können. Ist das wirklich eine
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gute Idee?
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„Prinzipiell begrüßen wir als Hochschulen eine höhere Durchlässigkeit des Sys­
tems. Aber wir haben erhebliche Zweifel daran, dass auf diese Weise ein er­
folgreiches Studium bei uns gemacht werden kann. Man vermittelt die Illus­
ion, dass Lehre und Berufserfahrung für ein erfolgreiches Universitätsstudium
ausreichen. Das Problem ist, dass das aber auf theoretischen Inhalten aufbaut,
die dann in der bisherigen Bildungskarriere der betreffenden Personen gar
nicht aufgetreten sind und nachgearbeitet werden müssen. Das heißt nicht,
dass das im Einzelfall nicht möglich ist, aber es ist sicher auch nicht zu verall­
gemeinern. Man braucht ein Vorfachstudium und Brückenveranstaltungen,
um die Betreffenden dazu zu befähigen, bei uns ein Studium aufnehmen zu
können. So etwas würden wir anbieten, allerdings muss das dann auch vom
Freistaat finanziert werden, denn bisher ist so etwas in den Hochschulbudgets
nicht vorgesehen.“ (mü)
LAST-MINUTE
INFOTAG
BACHELOR- UND MASTERSTUDIUM
30. AUGUST 2013
auf dem Campus der TU Ilmenau
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