WiYou - Wirtschaft und Du - Ausgabe 03/2013 - page 37

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 3­2013
Dein Engagement
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„Ich bin total glücklich, dass ich dieses Jahr jetzt mache“, sagt Katja, nach­
dem ihr das FSJ anfangs eher als notwendiges Übel erschien.
„Erst dachte
ich, dass ich dadurch ein Jahr verschenken würde, aber es ist eine absolute
Bereicherung.“ Sie absolviert das Thüringenjahr in einer Kindertagesstätte in
Altenburg. Hier steht den ganzen Tag spielen, fördern, fordern und natürlich
knuddeln auf dem Plan. „Das ist so süß, wenn die Kleinen zu mir kommen, um
mir zu zeigen, was sie gerade tolles gemalt oder gebaut haben“, sagt sie. Aber
die Arbeit ist auch fordernd. Denn schließlich trägt Katja eine große Verant­
wortung, indem sie auf die Kids achtgibt. Und nicht jede Arbeit bringe Spaß,
wie sie verrät: „Ich muss zum Beispiel auch die Windeln der ganz Kleinen
wechseln, das ist nicht so schön.“ Am Ende überwiege aber das Angenehme
an der Tätigkeit.
Acht Stunden verbringt sie täglich mit den Kindern.
„Das ist etwas ganz an­
deres als der Schulalltag. In den ersten Wochen war ich abends immer total
fertig“, erinnert sie sich. Sowohl geistig als auch körperlich müsse sie den gan­
zen Tag „auf der Höhe sein“. Neben der Aufsicht über die Sprösslinge muss sie
diese oft auch hochheben, muss sich bücken oder auf Knien rutschen.
Zwischen knuddeln und Windeln wechseln
Mittlerweile macht Katja all das aber nicht mehr so zu schaffen.
Erholung er­
halte sie durch die glücklichen Kinder und auch durch die Seminartage, die sie
als FSJ­lerin besuchen muss. An der Zahl sind es 25. Hier kommt sie mit allen
anderen jungen Menschen zusammen, die beim Deutschen Roten Kreuz –
denn das ist ihr eigentlicher Arbeitgeber – ihr Thüringenjahr absolvieren. An
einemWochenseminar und fünf Tagesseminaren hat die Altenburgerin bisher
teilgenommen. Die Inhalte der Seminare sind zugeschnitten auf die Tätigkeit
der Teilnehmer. Katja wird also im Umgang mit Kindern geschult, lernt päda­
gogische Methoden kennen und auch rechtliche Hintergründe.
Gerade ist aber Praxiszeit.
Heute ist Spielzeugtag, und Katja sitzt mit ihrer
Gruppe in einem Stuhlkreis. Alle haben ein Spielzeug mitgebracht und erzäh­
len, was daran toll ist. Danach wird gespielt und getobt. Es geht raus in den
Garten. Dafür muss Katja allen beim Anziehen helfen. Dann gibt’s Essen, Mit­
tagsschlaf und dann geht´s wieder zum Spielen. Am Ende des Tages ist Katja
glücklich, dass es allen Kindern gut geht und sie einen großen Schritt weiter
ist, in Sachen beruflicher Zukunft. Denn eines steht mittlerweile fest: „Bildung
und Erziehung in der Kindheit“ ist ihr neues erklärtes Studienziel.
Du willst später gerne in einem sozialen Bereich arbeiten? Vielleicht mit Kindern, mit Menschen mit Behinderung, mit alten Menschen? Oder du stehst kurz
vor deinem Schulabschluss und hast noch so gar keine Idee, welche berufliche Richtung du einschlagen willst? Dann geht es dir wie vielen anderen Thüringern
auch. Die 19­jährige Katja Engert zum Beispiel hatte bis kurz vor den Abi­Prüfungen im letzten Jahr noch keinen genauen Berufswunsch. Angewandte Kindheits­
wissenschaften war einer der Studiengänge, die sich für sie interessant anhörten, aber dafür war eine bereits absolvierte Berufsausbildung nötig. Oder ein
Freiwilliges Soziales Jahr – das FSJ, auch Thüringenjahr genannt.
Thüringenjahr beim Deutschen Roten Kreuz
FSJ
beim Deutschen
Roten Kreuz
Du willst auch ein Thüringenjahr beim
Deutschen Roten Kreuz absolvieren?
Dann kannst du dich bewerben unter:
freiwilligendienste@lv­thueringen.drk.de
Auf
findest
du auch weitere Infos rund um das
Freiwillige Soziale Jahr beim DRK.
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